Sprachen sind schwierig

Nach 2000 Stunden Studium der englischen Sprache haben in der Regel weder Japaner noch Chinesen ausreichende Kenntnisse in der Sprache, um sie praktisch anwenden zu können und außerdem haben sie immer noch Probleme mit der Aussprache. Erfahrungen zufolge reicht es für asiatische Jugendliche im Durchschnitt mit 250 Stunden Esperanto, denn sie beherrschen Esperanto bedeutend besser, auch in Bezug auf die Aussprache.

Zu hören reicht nicht aus

Es reicht nicht aus, auf eine Sprache zu hören, um sie zu lernen. Man hat früher taubstumme Eltern ermahnt, ihre Kinder viel Fernsehen gucken zu lassen, aber das erwies sich für deren Sprachunterricht als wertlos.

10 000 Verbformen

In der modernen spanischen Sprache hat jedes Verb ungefähr fünfzig Formen. Bei der französischen Sprache ist das womöglich noch schwieriger. Nehmen Sie zum Beispiel die französische Formlehre. Larousse del la cunjugaison präsentiert über zehntausend Verbformen, verteilt auf 115 Konjugationen.

Das Schulenglisch reicht nicht aus

Wer im EU-Parlament oder in der UNO-Generalversammlung etwas ausrichten möchte, für den reicht es nicht, sich mit Hilfe eines Dolmetschers verständlich machen zu wollen. Hier wird verlangt, dass man überzeugend argumentieren, diskutieren und Emotionen wecken kann. Dafür reicht natürlich kein Schulenglisch aus, sondern hier werden weitere Jahre des Studiums und Praktizierens in der englischen Sprache verlangt. Wie viele unserer Politiker haben das während ihrer Karriere geschafft? Außerdem beherrschen viele der Delegierten in der UNO nicht die englische Sprache. Die UNO hat sechs offizielle Arbeitssprachen. Deutsch ist keine davon.


© Hans Malv, 2004