Die UNO hat große Sprachprobleme

In der UNO gibt es sechs offizielle Sprachen. Man hat viele Probleme damit und das kostet viel Geld. Die Anzahl der Mitgliedsländer beträgt 191.

Die offiziellen Sprachen der UNO sind Englisch, Französisch, Chinesisch, Russisch, Spanisch und Arabisch. (Die UNESCO hat neun offizielle Sprachen, aber nur sechs Arbeitssprachen). Es gibt eine starke Lobby, dass in der UNO auch Portugiesisch, Hindu, Japanisch und andere zu offiziellen Sprachen erklärt werden sollen. Und warum eigentlich nicht, das wäre doch nicht mehr wie recht und billig? Wenn es um Gerechtigkeit geht, müsste die UNO mit guten Beispielen voran gehen. Warum tut man das nicht? Warum macht man das nicht?

Warum akzeptiert die Mehrheit das?

Die internationale Gemeinschaft der UNO hat also sechs Arbeitssprachen, was die Zusammenarbeit nicht besonders erleichtert. Es ist bemerkenswert, dass die Repräsentanten gewisser Nationen während der Sitzungen in der UNO in ihrer eigenen Muttersprache reden können, während andere, die meisten, das nicht tun können. Es ist noch bemerkenswerter, dass die Repräsentanten der meisten UNO-Mitgliedsländer das akzeptieren.

Früher oder später muss man sich über eine neutrale, leicht erlernbare und gemeinsame Arbeitssprache einigen, u.a. deshalb, weil die Sprachverwirrungen innerhalb der UNO den Steuerzahlern auf der ganzen Welt enorme Summen kosten. Wie hoch diese sind, weiß ich nicht, da ich vergeblich versucht habe, eine diesbezügliche Auskunft von der UNO zu bekommen. Das Wahrscheinlichste ist, dass niemand etwas darüber weiß.

Bei einer Gelegenheit bewilligten die Mitglieder des UNO-Organs WHO (World Health Organization) eine zusätzliche Veranschlagung von fünf Millionen US $, vorgesehen für Übersetzungs- und Dolmetschertätigkeiten, während man bei derselben Sitzung einen Antrag über 4,2 Millionen US $ für ein Gesundheitsprojekt in Afrika abschlug.

Warum ist Japanisch nicht eine offizielle Sprache der UNO?

Wer ein Gefühl für Gerechtigkeit hat, muss empfinden, dass es in der UNO – unserer Gemeinschaft – nicht richtig ist, dass die verschiedenen Sprachen einen unterschiedlichen Status haben. Warum dürfen sich auf einer UNO-Generalversammlung Delegierte aus Japan, Deutschland, Brasilien und Madagaskar nicht in ihrer eigenen Sprache ausdrücken, wenn beispielsweise ein Delegierter aus Syrien, in seiner eigenen Sprache, seine Beredsamkeit ausdrücken kann? Nein, entweder muss die UNO das tun, was die EU macht, indem die Sprache eines jeden Mitgliedslandes offiziellen Status hat, oder eine neutrale Sprache als Arbeitssprache einführen. Welches Modell finden Sie, würde am besten und billigsten den internationalen Dialog fördern? Sie müssen antworten.

Wenn die EU Esperanto als einzige Arbeitssprache einführen würde, würde auch die UNO aufgrund der großen, globalen Bedeutung der EU ihre offiziellen Sprachen mit einer weiteren ergänzen, nämlich mit Esperanto. Nach nur wenigen Generationen würde diese extrem leicht erlernbare Sprache die Arbeit in der UNO so stark dominieren, dass man dazu übergehen würde, Esperanto als einzige offizielle Sprache zu erklären. Die meisten der Delegierten haben ja trotz alledem keine der sechs offiziellen Sprachen als Muttersprache.


© Hans Malv, 2004